Inhalt
Wie entwickelt man eigentlich eine Stadt? Was für Bestandteile gehören nicht nur zum Minimum, sondern zu einem guten Leben? Welche Probleme und Konflikte fallen an?
Am Strukturwandel des Bochumer Südens können diese und mehr Aspekte analysiert werden. Mit dem Aufbau der Universität im Jahre 1961 verwandelte sich die beinahe ländliche Gegend mit dörflichem Charakter in ein dicht bebautes Gebiet mit nicht nur internationaler Ausrichtung, sondern auch sozial extrem breit gefächerten Bevölkerungs- und Stadtstrukturen.
Was hat Agrarkultur mit Nachhaltigkeit zu tun, Hochtechnologie mit Dorfkirche, Migration mit Radio, Brunnenplatz mit Wasserproblemen oder Bürgerengagement mit Zivilcourage?
Das Ziel des Moduls besteht im Erfassen und Beurteilen dieser vielen urbanen Aspekte. Dabei wird fächer- und methodenübergreifend das Puzzle in eine Struktur gebracht, die analog zu einer Timeline die jeweiligen Hotspots in prägnanter Form vorstellt. Journalistische Fragekunst trifft sich mit historischer Dokumentenarbeit, politischer Raffinesse und philosophischem Interesse und vielem mehr - eben interdisziplinär und integrativ.
Ein Bochum Bilanziergang von A-Z
Das Seminar erarbeitet die diversen Aspekte von Urbanität unter besonderer Berücksichtigung des Bochumer Stadtraumes seit Gründung der RUB. Das beinhaltet Fragestellungen aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Architektur und Stadtplanung (Wohnsiedlung Hustadt), Erhalt städtischer Symbole (Kunstgeschichte), Teilhabe von Bevölkerungsschichten (Kunst und Sozialwissenschaften), Strukturwandel eines Raumes (Wirtschaft und Geschichte), Ordnungssysteme (Soziologie), Integration und Migration (Kulturgeschichte und Interkulturalität), Bildungsmöglichkeiten (Pädagogik), Fragen der Zeitgeschichte, Demographieforschung, Verantwortung und Nachhaltigkeit, sowie Kriterien für ein gutes Leben in einer Gemeinschaft (Philosophie).
Das Ziel dieses Seminars besteht darin, ein Bewusstsein für komplexe Zusammenhänge zu erarbeiten und interdisziplinär denken zu können, d.h. die jeweiligen engen Begrenzungen eines Fachsbereichs zugunsten einer größeren und innovativen Perspektive übersteigen zu können.
Der Workshop bereitet die Sachthemen anhand verschiedener Routen, Exkursionen und Vergleichen mit anderen Stadtprojekten auf. Zentral ist hier die praktische Umsetzung der zuvor explorierten Themen und die Anwendung durch Einbettung in variable Kontexte. Am Ende soll eine digitale Timeline stehen, in der die Studierenden nicht nur ihre Ergebnisse eintragen und der Öffentlichkeit darlegen, sondern in der sie zusätzlich optional ein Stadtführerzertifikat erlangen können.
Dies kann bei möglichen Stadtteil- oder Universitätsführungen für Schüler, internationale Gäste, Alumni, Bürger oder Touristen oder auch Redaktionsarbeit mit verschiedenen Institutionen sinnvoll eingesetzt werden. Übergreifend wird auf diese Weise ein Wissensreservoir geschaffen, das multimedial aufbereitet einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll.
Lernziele
Die Studierenden sollen im tätigen Austausch miteinander die komplexen Sachverhalte des Themas erfassen, analysieren und in eine reflektorische Struktur bringen können. Dies geht nur auf der Basis einer interaktiven und integrativen Arbeit und Kooperation, welche die diversen Aspekte auf vielfältige methodische Weise aufbereitet. Die Themen sollen praktisch erprobt und vertieft werden.
Dabei sind nicht nur Einsatz und Austausch, sondern auch Kreativität und die Praktizierung vielfältiger Lernformen (Interviews, Auswertung von Fragebögen, journalistisches Verfassen kleiner Texte, Kontextanalyse usw.) gefragt.
Ebenso soll ein Sinn für Zukunftsprobleme und Fragen ihrer Bewältigung (stellvertretend auch für andere urbane Kontexte) entwickelt werden. Die kooperative Arbeit an einem gemeinsamen produktiven Ziel (digitale Timeline für die breite Öffentlichkeit mit verständlicher Darstellung) soll explorativ erprobt werden.
Voraussetzungen
Interesse an integrativer und interdisziplinärer Arbeit, Bereitschaft zu explorativen und innovativem Lernen, Mitarbeit bei Exkursionen.
Organisation
Termine
Was braucht eine Stadt (Seminar)
WS 2015/16
erster Termin 22.10., 10-14 Uhr
im Anschlus voraussichtlich 14-tägig 10-14 Uhr
Bochumer Bilanziergang (Workshop)
WS 2015/16
Termine für Projektworkshops und Exkursionen werden in der Gruppe festgelegt
Arbeitsaufwand
Präsenszeit: 28/30 Stunden (Teil1/2), Eigenarbeit: ca. 100 Stunden
Erwartet wird: Regelmäßige aktive Teilnahme, interaktive Kooperationsarbeit, die Übernahme von vier der genannten "Meldestellen" in Kurz-Präsentation und kleinem schriftlichen Bericht, Beantwortung eines Fragebogens am Ende.
Daten des Anmeldeverfahrens
Losverfahren
Anmeldebeginn: 28.09.2015 12:00
Anmeldeschluss: 22.10.2015 12:00
Abmeldebeginn: 28.09.2015 12:00
Abmeldeschluss: 23.10.2015 12:00
Prüfungen
Es sind keine Prüfungen verknüpft.
Partner
Veranstaltungen
Kontakt
Seminarraum
Buschey Platz 3
44801 Bochum
http://www.ruhr-uni-bochum.de/oase/
Ansprechpartner
Lehrbeauftragte: Yvonne Johannsen - y.johannsen@dieurbanisten.deTutor: Philipp Unger - philipp.unger@rub.de - 0234 / 528 11 40